De Radschläger

1998 bekam ich durch einen befreundeten Musiker eine Anfrage, ob ich nicht Interesse hätte, in einer Karnevalsband mitzumachen. Sie suchen noch einen Keyboarder, der Spaß an rheinischer Musik hätte. Damals gab es nur wenige Bands, die in Mundart sangen, selbst in Köln. Und „De Radschläger“ wollten den Düsseldorfer Karneval aufmischen. Da musste ich nicht lange überlegen uns sagte freudig zu!
Alf (Gesang), Paul (Bass), Fred (Gitarre), Ralf (Keyboard), Rainer (Drums) und Werner (Gitarre) trafen sich fortan in Hilden, um im dortigen Proberaum eigene Mundartsongs einzustudieren. Alle Musiker waren schon vorher in diversen Oldiebands tätig und so hatten wir auch schnell ein kleines Programm für öffentliche Auftritte in petto! Hier hieß es aber „Rock & Roll“ mit Stones & Co! Unser Sänger Alf konnte durch gute Kontakte einige Gigs an Land ziehen, die wir im Umland machten, um uns selber ein wenig einzuspielen und kennen zu lernen.

De Radschläger 1998 (hier ist Paul noch nicht dabei..)
Bahnhof Hilden 1998
Bahnhof Opladen 1998

Höhepunkt war seinerzeit sicherlich der Gig bei Fortuna Düsseldorf zur Saisoneröffnung Sommer 1998 im alten Rheinstadion! Natürlich nicht IM Stadion, sondern Draußen vor „der Schüssel“, um die Fans einzustimmen. Für mich als Fortunafan natürlich unvergessen…
Kleine Annekdote am Rande: Unser Sologitarrist war Werner Ribbeck, Bruder des Nationaltrainers der deutschen Fußballmannschaft.

Fortuna Düsseldorf Sainsoneröffnung 1998 im Rheinstadion mit „De Radschläger“

Ende 1998 bekamen wir die Chance, in den Düsseldorfer Karneval einzusteigen – und war ganz groß! Als Haus- und Hofband des kommenden Karnevalsprinzen sollten wir ihn bei vielen Auftritten iin der Öffentlichkeit begleiten und zusammen ein eigens komponiertes Lied präsentieren. 98 gab es so etwas noch nicht – auch nicht in der Nachbarstadt! Da waren wir die ersten, die den Jecken so etwas präsentieren durften. Also wurde flugs eine CD aufgenommen und der Song beim Hoppeditz in der Düsseldorfer Altstadt uraufgeführt. Das hat natürlich einen riesen Spaß gemacht und unsere Songs kamen auch recht gut an.

De Radschläger mit dem Prizenpaar Thomas (Merz) & Jasmin 1998/99 der Stadt Düsseldorf
CD „Ich bin ich“ De Radschläger und das Prinzenpaar
Rathausplatz der Altstadt beim Hoppeditz 1998

Doch leider ist es nicht so geworden, wie es hätte sein sollen… Durch Unstimmigkeiten des damaligen CC-Präsidenten mit dem Prinzen wurde das auch leider auf Kosten uns Musikern ausgefochten. Somit wurden alle musikalischen Auftritte mit der Band außer bei der Prinzenvorstellung abgesagt.
Die Enttäuschung war natürlich bei allen Mitmusikern groß, so dass sie sich entschlossen, das Projekt „Karnevalsband“ mit sofortiger Wirkung aufzugeben. Die Band wurde einvernehmlich aufgelöst und jeder Musiker kehrte dem Karneval den Rücken und seinen eigentlichen Band zu. Alsdann hieß es für alle „Rock on“ bei diversen Rock-Coverbands.

Doch mir als eingefleischten Mundart-Fan ließ es nicht los! Ich hatte noch so viele Ideen und eigene Songs im Kopf, was ich selber weiterführen wollte. Also gründete ich zum jecken Datum am 9.9.99 die eigene Solokarriere, auf Neudeutsch „das Projekt“ Dä Radschläger! Als gebürtiger Düsseldorfer übernahm ich den Namen, um die Tradition der Mundart weiter leben zu lassen.