SKRABS

Interessant ist, dass der Name „Skrabs“ KURISCH ist. In keiner anderen Sprache des Baltikums kommt dieses oder ein ähnliches Wort vor. Eine eigene, baltische Sprache. Während der Volksstamm der Kuren (Alt-)Kurisch sprach, siedelten sich an der Küste zwischen dem 14. bis 17. Jahrhundert im Kurland lettische Fischer an, die ihre mittellettischen ostbaltischen Dialekte mitbrachten, aus denen sich der Dialekt des Nehrungskurischen herausbildete. Im Landesinneren siedelten wiederum deutsche, litauische und polnische Bauern, die ihre jeweiligen Sprachen benutzten.

Das beweist, dass die Vorfahren schon immer aus dieser Ecke kamen und nur kurischer Abstammung sein können. Dies zeigt auch die Namensverteilung innerhalb Europas. Nachnamen wurden erst seit dem 14. Jahrhundert schriftlich fixiert.

Skrabs heißt übersetzt (Geld)Schatz und weist auf Besitz hin. Nur hatten Bewohner damals eigentlich keinen Besitz, da fast alle Einwohner dort bis ins 14. Jahrhundert nur Nomaden, Jäger oder Fischer waren. Der Adel und der herrschende deutsche Orden, wozu „Skrabs“ sicherlich nicht gehörte, hatte Geld, aber nicht die dort lebende Bevölkerung.

Die bekannt brüchtigten „Kuren-Wikinger“ oder „Baltikum-Wikinger“ (11.-13. Jahrhundert) hatten natürlich durch Beutezüge Schmuck, Münzen oder Stoffe, was früher ein „Schatz“ war. Deshalb ist mit großer Sicherheit anzunehmen, dass ein Vorfahr einer der Wikinger war und seine Beute hortete. Es gibt einiges im Netz zu finden… Die Seltenheit des Namens deutet ebenfalls darauf hin.

Die baltischen Wikinger waren sehr berüchtigt. In einem dänischen Gebet heißt es u.a. „…und bewahre uns vor den Kuren..“ Die nordischen Wikinger waren der Schrecken der Meere und Geißel der Menschheit. Die Kuren der Schrecken der Wikinger!

Nachnamen wurden im deutschen Raum ab dem 12. Jahrhundert genutzt. Damit fällt der Name genau in die Zeit der Wikingerzüge.

Weitere Forschungen ergaben, dass es einer der seltensten Namen ist. Die Suche in alten Quellen und Stammbäumen der Ahnenforschung (Genealogy) ergibt nur wenige Treffer im heutigen Litauen. Im nahen Ausland ist gar nichts zu finden.

Genealogy Namensverteilung

Neuere Datensätze findet man natürlich einfacher im Netz. Über Telefonanschlüsse kann man das gut überprüfen.
Die meisten SKRABS findet man in/ im Hamburg (Hamburg), nämlich genau 6 Telefonanschlüsse. Etwas länger suchen muss man dagegen in/ im Region Hannover (Niedersachsen), hier wohnen die wenigsten: gerade einmal 1.
Es wurden 51 Einträge in ganz Deutschland gefunden und lokalisiert*. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 136 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name unterdurchschnittlich häufig auf.
SKRABS belegt Platz 67346 der häufigsten Namen in Deutschland.

Die meisten „Wanderungen“ fanden nach dem 2. Weltkrieg statt. Durch Vertreibung der Russen und Flucht aus dem damaligen Ostpreußen gelangten viele zuerst über die Ostsee und Polen nach Norddeutschland und wurden seßhaft.
In meinem Fall ist mein Ur-Opa aber schon gegen 1890, also noch vor den Weltkriegen, von Pokalna bei Ruß (Memeldelta) nach Essen gezogen, wo er 1898 heiratete. Ehefrau Wilhelmine, geb. Voss, war aus Franzrode (Kreis Labiau), ebenfalls Ostpreußen. Ob er sie mitgebracht oder erst in Essen kennengelernt hat, ist mir nicht bekannt. Ich nehme eher an, dass sie gemeinsam im Alter von 31 und 32 Jahren ins Ruhrgebiet zogen um Arbeit zu finden, da Franzrode auch am Haff lag und nur 50km Luftlinie von Pokallna entfert war.

Bei der relativen Namensverteilung sieht es dann wieder etwas anders aus.
Wenn man die Bevölkerungsdichte verrechnet, findet man die meisten SKRABSs in/im Dithmarschen (Schleswig-Holstein), nämlich 23 Anschlüsse pro Million Einwohner. Fast verschwunden ist die Familie aus Berlin (Berlin), hier treten pro Million Einwohner die wenigsten auf.



Hier findet man noch eine schöne 3D-Grafik mit der Verteilung des Namens in Deutschland
GEOGEN