Kürzlich fand ich ein interessantes Video, in dem die östliche Grenze im Laufe der Jahrhunderte angezeigt wird. Eigentlich handelte es sich um ein bewegtes GIF, welches die Geschichte, bzw die „Wanderung“ Polens zeigt. Der Name Polen leitet sich ab vom westslawischen Stamm der Polanen (Polanie), die sich im 5. Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigen Woiwodschaft Großpolen um Posen (Poznań) und Gnesen (Gniezno), zwischen den Flüssen Oder (Odra) und Weichsel (Wisła), niederließen. Die Polanen, die erst um das Jahr 1000 so bezeichnet wurden, waren größtenteils Ackerbauern; ihr Name entwickelte sich aus dem Wort pole, auf Deutsch Feld.
In diesm kurzen Video sieht man die Wanderung Polens zwischen 1635 und 1950. Doch sieht man hier anschaulich, dass die nordöstliche Grenze deutscher Gebiete schon seit hunderten Jahren zu Ostpreussen gehörte. Andere Länder wanderten im Laufe der durch Kriege, Übernahmen, Vererbung oder Verkäufe kreuz und quer durch Europa, doch die Grenze an der Memel blieb weitesgehend bestehen.
Die nordöstliche Grenze Ostpreussens von 1653 bis Heute.
Schon 1525 entstand aus dem Kernland des Deutschordensstaats (historische Landschaft Preußen) das Herzogtum Preußen. 1618 gelangte es durch Vererbung an den Kurfürsten von Brandenburg. Im Jahr 1701 krönte sich Kurfürst Friedrich III. in Königsberg zum König in Preußen. Ostpreußen war seit 1772 keine Exklave mehr. Von 1815 bis 1829 und von 1878 bis 1945 bestand die gleichnamige preußischen Provinz.
Der Anfang geht aber noch weiter zurück in der Geschichte. Der Deutschordensstaat oder Staat des Deutschen Ordens war das Territorium des Deutschen Ordens in der Zeit von 1230 bis 1561. Der Staat umfasste im Kern etwa das Gebiet Alt-Preußens zwischen Weichsel und Memel (das spätere West– und Ostpreußen) sowie als eigenständiges Meistertum Livland im Baltikum bis 1561 etwa das heutige Estland und Lettland. Auch die Ordensprovinzen im Heiligen Römischen Reich, die dem Hochmeister direkt unterstellt waren, können dem Ordensstaat zugerechnet werden.